Mit einer neuen Veranstaltungsreihe stellt sich Stücheli Architekten dem Praxistest.
Mit der Übergabe eines Gebäudes an die Nutzer ist die Aufgabe der Architekten meist abgeschlossen. Dabei zeigt sich erst später, inwiefern Plan und Realität übereinstimmen. Wie wandelt sich ein Haus über die Zeit? Welche Materialien und Raumkonzepte bewähren sich, welche nicht? Um von abgeschlossenen Projekten zu lernen, besuchen Stücheli Architekten einmal jährlich ein Gebäude, das den Praxistest bereits erfahren hat. Den Auftakt der neuen Veranstaltungsreihe «Stücheli besucht Stücheli» machte am 15. November 2018 die Technische Berufsschule Zürich (TBZ) von 2005. Den markanten Bau am Sihlquai besuchen jede Woche rund 3500 Schülerinnen und Schüler.
Bei der Begehung und der anschliessenden Diskussion mit Rektor und Hauswart zeigte sich, was die Nutzer im Alltag beschäftigt. An erster Stelle genannt wird die robuste Materialisierung, die insbesondere angesichts der hohen Zahl männlicher Schüler als äusserst praxistauglich empfunden wird. Die Lage der Turnhallen in den obersten Geschossen sei im Grunde beliebt, wird aber wegen des langen Aufstiegs von manchen Schülern auch beklagt. Denn die Nutzung des Lifts ist ihnen untersagt. Der Zutritt zum beliebten roten Aussichtsturm des Künstlers Daniel Roth musste leider gesperrt werden. Einige Schüler hatten dort ein Feuer entfacht. So resultiert als ein Fazit: Ebenso wie die Architektur prägen die Hausregeln die Alltagstauglichkeit eines Gebäudes. Dabei gilt aber, je angemessener die Architektur desto weniger Regeln braucht es.
Am 1. September 2018 lädt das Wohn- und Pflegeheim Frienisberg zur Eröffnung des neuen «Weiherhauses» ein.
Nach knapp zweijähriger Bauzeit konnte das neue «Weiherhaus» des Wohn- und Pflegeheims Frienisberg (WPF) im August bezogen werden. Anlässlich der Einweihungsfeier vom 1. September lädt das WPF die Öffentlichkeit zu Rundgängen durch das Gebäude ein.
Weitere Informationen zu den Festivitäten finden sich auf der WPF-Website. Informationen zum Weiherhaus und dem laufenden Projekt Lindenhaus von Stücheli Architekten auf der Projektseite.
1. Rang für Stücheli Architekten.
Die AXA Leben AG beabsichtigt, ihren Standort im Zentrum von Winterthur aufzugeben und die 1991 erstellte Liegenschaft neu zu positionieren. Aufgabe eines privaten Studienauftrags unter sechs Architekturbüros war das Aufzeigen unterschiedlicher Nutzungsszenarien, wovon eines den Fokus auf studentisches Wohnen legen sollte. Das siegreiche Projekt von Stücheli Architekten trennt die beiden Baukörper funktional und baulich voneinander ab. Die Umnutzung wird weitestgehend innerhalb der bestehenden Gebäudestruktur realisiert und zur Umsetzung neuer Wohn- und Arbeitsformen genutzt.
Die konsequente Trennung der beiden Baukörper, die überdies eine grosszügige Hofgestaltung erlaubt, sowie die mittelgrosse Eingriffstiefe, überzeugte die fünfköpfige Jury, die das Projekt einstimmig zur Weiterbearbeitung empfahl.
1. Rang für das Team Stücheli Architekten & Bryum Landschaftsarchitekten.
Das Areal im Osten des Bahnof Effretikon soll auf Grundlage eines Masterplans (Morger Partner Architekten, 2014) verdichtet werden. Der vorliegende Studienauftrag behandelt die erste von fünf Etappen. Die U-förmige Kubatur und die Gebäudehöhe waren dabei vorgegeben, ebenso der angestrebte Nutzungsmix von 70% Wohnen und 30% Gewerbe. Bei der Grundrissgestaltung war ein möglichst flexibel anpassbarer Wohnungsmix gefordert.
Mit einem städtischen Gebäude und einer zum Umfeld orientierten Freiraumgestaltung reagiert das Projekt auf die geplante Urbanisierung. Die Wohnungsgrundrisse basieren auf einem Modul einer 3.5-Zimmerwohnung und können über Schaltzimmer und Zonierungen mit geringem oder keinem baulichen Aufwand erweitert, verkleinert oder umgenutzt werden. «Das Projekt ist städtebaulich, architektonisch und nutzungstechnisch kohärent und intelligent», lobt die 8-köpfige Jury in ihrer Schlusswürdigung und empfiehlt das Projekt unter fünf Anwärtern zur Weiterbearbeitung.
Herzliche Gratulation zur bestandenen LAP!
Am 26. Juni 2018 haben unsere beiden Lehrlinge Nick Moret und Jessica Semere ihre Lehrabschlussprüfung als Zeichner und Zeichnerin EFZ Fachrichtung Architektur bestanden.
Wir sind stolz auf unsere Jungzeichner und wünschen den beiden alles Gute auf ihrem weiteren Weg!
Anlässlich «der grössten Werkschau von Architektur und Ingenieurbauwerken in der Schweiz» führen Stücheli Architekten am 10. Juni durch das Schulhaus Sandgruben in Basel.
Die «SIA-Tage der zeitgenössischen Architektur und Ingenieurbaukunst» wurden 2006 in der Westschweiz ins Leben gerufen und haben sich seither in 2-Jahres-Etappen auf die ganze Schweiz ausgeweitet. Anlässlich der nunmehr 10. Ausgabe öffnen landesweit 300 Bauwerke ihre Türen für das Publikum.
Nach ersten inspirierenden Tuchfühlungen mit der Öffentlichkeit im Rahmen von «Open House Zürich bzw. Basel» nehmen Stücheli Architekten erstmals auch an den SIA-Tagen teil. Mit einer Führung durch das Schulhaus Sandgruben bietet sich Interessierten am 10. Juni vorläufig letztmals die Möglichkeit, an einer fachkundigen Führung durch das mit dem Schweizer Schulpreis ausgezeichnete Schulhaus teilzunehmen. Weitere Informationen zum Anlass finden sich auf der website journees-sia.ch
Anlässlich der ersten Ausgabe von «Open House Basel» öffnen am ersten Mai-Wochenende über 60 ausgesuchte Gebäude ihre Tore für die Öffentlichkeit, darunter auch das Schulhaus Sandgruben.
«Architektur nicht räumlich zu erleben bedeutet, ihre wahren Dimensionen zu verkennen», schreiben die Organisatoren von Open House Basel in ihrer Medienmitteilung. Nach der ersten Schweizer Durchführung in Zürich (September 2017) holt das kleine Team den Grossanlass nun erstmals in die Rheinstadt. 1992 in London initiiert wird Open House mittlerweile in 41 Städten auf der ganzen Welt durchgeführt. Im Unterschied zu verwandten Anlässen, etwa den im Juni stattfindenden SIA-Tagen, können im Rahmen von Open House nicht nur zeitgenössische, sondern auch historische Bauten besichtigt werden.
Die Führungen durch die Bauten sind kostenlos. Nicht alle Bauten sind jedoch durchwegs zugänglich. Informationen zu den insgesamt vier Führungen durch das Schulhaus Sandgruben finden sich auf der Website, wo auch eine individuelle Tour zusammengestellt werden kann: www.openhouse–basel.org
«Was ist ein guter Schulraum?» wollte die Zeitschrift Hochparterre im Rahmen einer Podiumsdiskussion in Basel herausfinden. Ein architektonisches Patentrezept wurde nicht gefunden, eindeutige Antworten gab es aber trotzdem.
Das Arrangement der Podiumsdiskussion war klassisch: Anlässlich der Vernissage des Themenhefts «Vom Schul- zum Lernhaus» sollten Auftraggeber (Sabine Schärer, Hochbauamt), Nutzer (Götz Arlt, Schulleiter) und zwei Architekten von scheinbar entgegengesetzter Auffassung das Thema Schulhausbau diskutieren. Matthias Roth von Stücheli Architekten sollte als Architekt des Schulhaus Sandgruben die «Clusterschule» vertreten. Marcel Baumgartner, dessen junges Architekturbüro mehrere Schulhauswettbewerbe mit scheinbar traditionellem Ansatz gewonnen hat, war als Anhänger des «klassischen Schulhausgrundrisses» eingeladen worden.
Die grossräumigen Lernateliers des Schulhaus Sandgruben verglich Baumgartner wiederholt mit einem Grossraumbüro, um dann auf die Vorzüge von klassischen Grundrissen aufmerksam zu machen – etwa der Jugendstilwohnung mit ihren Enfilades. Dass ein solcher Grundriss klassisch ist, dessen Übertragung in den Schulhausbau aber ebenso wenig Standard wie das Basler Lernatelier, war schon bald offensichtlich. So widersprach niemand als ein Schulhausexperte aus dem Publikum auf die Ähnlichkeit der beiden Fallbeispiele Sandgruben in Basel und Röhrliberg in Cham hinwies.
Als Moderator Roderick Hönig eine Studie zitierte, wonach die Beziehung zwischen Lehrperson und Schüler das ausschlaggebendste Kriterium für den Lernerfolg ist, widersprach niemand. Überhaupt herrschte über das ideale Lernumfeld in der Folge weitgehend Einigkeit. Der Fokus auf die Architektur wich allerdings zunehmend einer übergeordneten Sichtweise: Ein gutes Schulhaus ist ein öffentliches Haus (Baumgartner), stiftet Identität und ist von räumlicher Grosszügigkeit (Roth). Das sei es auch, was die alten Schulhäuser noch heute so beliebt mache, waren sich alle Diskussionsteilnehmenden einig. Denn Grosszügigkeit biete Möglichkeitsräume, in denen Dinge sich entwickeln können.
Der detaillierte Veranstaltungs-Bericht ist auf der Hochparterre-Webseite abrufbar. Das Themenheft «Vom Schul-zum Lernhaus» ist bei Hochparterre erhältlich.
Anlässlich seiner Heftvernissage lädt Hochparterre am 12.04.2018 ins Basler Schulhaus Sandgruben zu einer Diskussion um die Zukunft der Schularchitektur.
Für die fundamentale Erneuerung seiner Schullandschaft investiert der Kanton Basel-Stadt bis ins Jahr 2022 rund 790 Millionen Franken – und schon heute hat die Realität die 2011 prognostizierten Zahlen übertroffen (vgl. TagesWoche, 23.02.2018). Schulraummangel ist aber nicht nur ein Basler Thema, sondern beschäftigt insbesondere die Schweizer Städten generell, und angesichts der Schülerzahlen ist ein Ende noch nicht absehbar. In Zusammenarbeit mit dem Bau- und Verkehrsdepartement Basel-Stadt hat die Zeitschrift Hochparterre dem Thema nun ein Heft gewidmet (zum E-Paper). Präsentiert wird eine Auswahl der insgesamt 60 Basler Bauvorhaben, darunter auch das Schulhaus Sandgruben von Stücheli Architekten.
Anlässlich der Heftvernissage bietet sich die Möglichkeit, das Schulhaus Sandgruben zu besichtigen. Im Anschluss an die Führungen diskutieren Vertreter von Schule, Architektur und Behörde Fragen um den optimalen Schulhausgrundriss, insbesondere die Vor- und Nachteile von klassischen Grundrisslösungen versus modernen Cluster-Typologien sollen erörtert werden. Eine Anmeldung ist bis zum 09.04.18 erforderlich unter: www.hochparterre.ch/veranstaltungen
1. Rang für das Team Stücheli Architekten & Nipkow Landschaftsarchitekten.
Das Zentrum Regensdorf zwischen altem Dorfkern und Bahnhof geht auf eine Idee von 1969 zurück, die allerdings nie im geplanten Ausmass umgesetzt worden ist. Neben den realisierten Gebäudekomplexen mit Mövenpick Hotel und Shoppingmall blieb der heutige Zentrumsplatz als Restfläche zurück, die bis heute kaum belebt ist. Zielsetzung der 2017 lancierten Testplanung war es, das Zentrum durch die Ergänzung um eine Wohnüberbauung städtebaulich aufzuwerten und damit schliesslich auch zu beleben.
Das Projekt des Teams Stücheli/Nipkow greift die örtliche Bebauungsstruktur mit kleinteiligen Bauten und durchlässigen Freiräumen auf und ergänzt die bestehende Hochhausgruppe um ein viertes Wohnhochhaus. Vom Strassenraum abgesetzt und durch die Neubauten locker gefasst liegt der neue Zentrumsplatz. Die «robuste städtebauliche Grundidee», die «einen vielschichtigen Beitrag zur weiteren Entwicklung vom Zentrum Regensdorf» leiste, lobte die 12-köpfige Jury insbesondere aufgrund ihres grossen Potenzials und empfahl das Projekt unter drei Anwärtern einstimmig zur Weiterbearbeitung.
Rund 120 Projektbeteiligte und Gäste feierten am 24.01.18 die Aufrichte der SNB an der Fraumünsterstrasse 8 in Zürich. 2019 sollen die Umbau- und Sanierungsarbeiten abgeschlossen sein.
«Die Schweizerische Nationalbank ist für ewig», begrüsste Thomas Moser von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) die Anwesenden mit einem Zitat des früheren SNB-Direktoriumspräsidenten Fritz Leutwiler, um dann zu ergänzen: «Aber ewig Zeit zum Bauen haben wir nicht». Rund 120 Gäste waren gekommen, um am Abend des 24. Januar 2018 im nahe gelegenen Restaurant Metropol die erfolgreiche Aufrichte zu feiern. Seit Sommer 2016 ist das Gebäude am Stadthausquai mit dem markanten Schriftzug von Lindt hinter einer Verhüllung verborgen. Bis im März 2019 soll das geschichtsträchtige Bauwerk wieder den Blicken der Öffentlichkeit freigegeben werden.
1889 erbaut ist der Gebäudekomplex mit der denkmalgeschützten Sandsteinfassade älter als die 1907 ins Leben gerufene SNB, wie Moser anmerkte. Ursprünglich als Wohnhaus genutzt, wurden die einzelnen Gebäude ab 1969 schrittweise durch die SNB erworben und zu Büros umgebaut. Mit einem Besucherraum und InfoCenter im Erdgeschoss soll das modernisierte Gebäudeinnere nun erstmals seit einem halben Jahrhundert auch wieder dem Publikum zugänglich gemacht werden.